DoRe-Gemeinde Nijmegen
Frei im Glauben, verbunden in der Gemeinschaft
Aktuelles aus Nijmegen NL
25 Jahre Freundschaft
Nijmegen und Kelsterbach
Am 26. Mai wurde mit einem Gründungsgottesdienst die Remonstrantische Gemeinde Kelsterbach gegründet, zunächst noch Teilgemeinde von Friedrichstadt. Reinhold Philipp leitete den Gottesdienst. 19 Menschen wurden an diesem Tag aufgenommen und sechs Menschen wurden Freund*innen.
Diese Entwicklung ist nicht vom Himmel gefallen, sondern geht zurück auf eine 25jährige Freundschaft zwischen der Mennonitisch/Remonstrantischen Gemeinde Nijmegen und der Evangelisch-reformierten Friedensgemeinde Kelsterbach, die zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gehört.
Ein Mitglied der Mennonitisch/Remonstrantischen Gemeinde Nijmegen überbrachte am 26. Mai eine große Kerze mit den Taubensymbolen von Nijmegen und Kelsterbach als Geschenk an die neue Gemeinde.
1999 besuchte Pfarrer Bundschuh, damals noch Pfarrer in Offenbach und nun noch immer Pfarrer der Gemeinde Kelsterbach mit einer Gruppe von Konfirmand*innen das biblische Freilichtmuseum in Nijmegen. Um einen Übernachtungsort zu finden, rief er einfach ein paar Gemeinden an. Er landete schließlich bei einem Pfarrer der Mennonitisch-remonstrantischen Gemeinde Nijmegen und fragte, ob sie vielleicht in seiner Kirche übernachten durften.
Mit viel Improvisation wurde das von der damaligen Verwalterin der Kirche, gemeinsam mit Mitglieder der Gemeinde geregelt.
„Später kam noch eine zweite Gruppe zu Besuch, aber wegen geänderter Brandschutzauflagen durften später keine Menschen mehr in der Kirche übernachten“ so ein Gast aus Nijmegen. „Aber schon beim ersten Mal passierte es einfach!“
Dieser Kontakt ist 25 Jahre lang durch Gemeindeglieder der Gemeinde Nijmegen gehalten worden, aber ganz bewusst niemals zu einer formalen „Partnerschaft“ geworden, damit keine falschen Erwartungen geweckt würden.
Einmal im Jahr besucht man sich wechselseitig. Die Kelsterbacher*innen pilgern auch jedes Jahr gemeinsam. Anfangs auf dem Jakobspilgerweg nach Kevelaer, später dann auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad. Mitglieder unserer Gemeinde laufen seit mehrere Jahre mit.
„Die Menschen aus Kelsterbach sind wie alte Freunde, die Du ein Jahr lang nicht siehst, aber mit denen man einfach weiterredet, wenn man sich wieder begegnet“ typisiert ein Gemeindemitglied den Kontakt.
„Die Menschen in Kelsterbach sind einfach positiv eingestellt und engagieren sich auch in der Bürgergesellschaft. Der Kontakt mit ihnen ist inspirierend, weil sie eine Kirche sind, die Einfluss auf die Gesellschaft nimmt. Außerdem werden wir durch die Kontakte mit Menschen einer anderen Nationalität ein bisschen aus unserer eigenen kleinen Welt herausgehoben, der Blick verändert sich. Das ist immer wieder gut!“
Die neuen Entwicklungen in Kelsterbach sind zustande gekommen durch die anstehenden Fusionsprozesse innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Die Kirchen in drei Städten werden 2025 zu einer Gemeinde mit 10.000 Mitgliedern fusionieren (das ist nicht wirklich wahr, Anmerkung des Übersetzers). Das Gemeindezentrum in Kelsterbach wird dann auch abgerissen.
Einige Menschen in Kelsterbach hatten Angst, in diesem Moloch ihren liberalen Charakter zu verlieren. Joachim Bundschuh, der in seinen jungen Jahren Praktikant in Vrijburg gewesen ist, brachte sie auf die Idee mit den Remonstrant*innen.
2025 werden weitere vier Menschen, die nun noch im Kirchenvorstand der Friedensgemeinde sind, Remonstrant*innen.
Die Stadt Kelsterbach hat der Remonstrantischen Gemeinde Kelsterbach angeboten, bei der Suche nach einem Unterkommen zu helfen.
Die Kontakte mit Nijmegen bleiben sicherlich bestehen, der Kontakt mit der landesweiten Organisation der Remonstrantischen Kirche muss noch aufgebaut werden.
Einer der ersten Schritte war das Kennenlernen einer Delegation aus Kelsterbach auf der Synode vom 8. Juni.